Am 21. und 22. Oktober besuchten 70 Schüler*innen der Jahrgangsstufe 11 des Gymnasiums Marienberg den Hüttenstandort Muldenhütten. Eingebettet in eine Projektwoche zur Berufsorientierung an der TU Bergakademie Freiberg erhielten sie an drei verschiedenen Stationen Einblicke in die vielschichtigen Facetten von Kreislaufwirtschaft – von den historischen Anfängen bis zu heutigen wissenschaftlichen Projekten.

Am Beispiel des Projektes MindMontan erläuterten Dr. Michel Oelschlägel (TU Bergakademie Freiberg) und Nele-Hendrikje Lehmann (Förderverein Montanregion Erzgebirge), wie sich Gewässerbelastungen durch den Altbergbau in der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří vermindern lassen. Sie erklärten der Schüler*innen, wie bergbaubeeinflusste Sickerwässer entstehen und zeigten anhand von Karten das Ausmaß der Belastungen in Sachsen. Anhand der Versuchsanlage des Projektes MindMontan erläuterten sie, wie mithilfe von Mikroorganismen Metalle aus den belasteten Sickerwässern gewonnen und diese so kostengünstig und umweltverträglich gereinigt werden können.

Neben der Vorstellung von MindMontan erkundeten die Schüler*innen gemeinsam mit Prof. Helmuth Albrecht (Förderverein Montanregion Erzgebirge) das historische Hüttengelände als Teil des Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Dort erfuhren sie, dass Ansätze Kreislaufwirtschaft schon in der Geschichte Muldenhüttens zu finden sind. Von der Schwefelsäurekontaktanlage im 19. Jhd. über Bleiakkurecycling in der DDR-Zeit setzt sich die Tradition mit dem Unternehmen Ecobat bis in die Gegenwart auf dem Gelände fort.

Darüber hinaus erlebten sie – dank der Fachgruppe Hüttengeschichte der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft – das Zylindergebläse in Bewegung und erfuhren, wie die Kraft des Wassers genutzt wurde, um Luft für die Öfen zu erzeugen.

Wie danken unseren Kolleg:innen des recomine-Projektes LLV Muldenhütten, der TU Bergakademie Freiberg, sowie der SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH für die Ermöglichung des spannenden Projekttages.

Dr. Michel Oelschlägel erläutert den Schüler*innen das Projekt MindMontan. © FVMRE