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Was ist MindMontan?

Im Mai 2023 startete das innovative Forschungsprojekt MindMontan, mit dem Ziel, schadstoffbelastetes Sickerwasser am Standort Spülhalde Hammerberg in Freiberg aufzubereiten. Gefördert wird das Vorhaben über das WIR!-Bündnis recomine. Die Spülhalde Hammerberg befindet sich an der Schnittstelle von historischem Bergbau und der Kulturregion (Welterbe) und hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Die Halde wurde im Jahr 1964 errichtet und war für einen Zeitraum von fünf Jahren in Betrieb. In dieser Zeit wurden die Rückstände des Bergbaus über Leitungssysteme dorthin transportiert. In den 1990er Jahren erwarb die Saxonia Standortentwicklungs- und
-verwaltungsgesellschaft Freiberg das sechs Hektar große Areal und ist seit 2012 aktiv mit der Sanierung des Geländes beschäftigt. Das Pilotprojekt MindMontan wird parallel mit einem modernen Wasserbehandlungsverfahren die Sanierung unterstützen.

Altbergbau im Fokus: MindMontan setzt auf moderne Wasserbehandlung

Der Anlass für den Beginn des Projekts war das immer aktuelle Problem der Belastung von Gewässern und Böden durch den Altbergbau. Das Herzstück des Projekts ist die Pilotanlage für ein modernes Wasserbehandlungsverfahren. An dieser Stelle werden chemische und biologische Ansätze kombiniert. Unter anderem werden Mikroorganismen eingesetzt, um Metalle wie Zink, Aluminium oder Cadmium aus dem Sickerwasser in unschädlichen Schlamm umzuwandeln. Der Beginn des Baus der Pilotanlage ist für das Frühjahr 2024 geplant. Die Integration eines Solarpanels, gesponsert von der Firma Meyer Burger aus Freiberg, ermöglicht eine energieunabhängige Stromversorgung für den Betrieb der Anlage. Die Pilotanlage soll über einen Zeitraum von einem Jahr betrieben werden. Anschließend erfolgt eine Auswertung. Die geplante modulare Struktur der Wasserbehandlungsanlage, die chemische und biologische Verfahren umfasst, soll als Modell für ähnliche, bergbaubeeinflusste Standorte weltweit dienen und somit auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig sein.

Prinzipschema der geplanten Passivpilotanlage © Dr. Eberhard Janneck, GEOS

Im ersten Abschnitt findet Forschungsarbeit statt, die darauf abzielt, biologische und chemische Behandlungsverfahren zu optimieren. Dies beinhaltet die Probenahme am Standort Hammerberg und in der Umgebung, die Analyse mikrobieller Gemeinschaften, die Gewinnung, Charakterisierung und Optimierung von Kulturen für die biologische Sulfatreduktion und Metallfällung, das Hochskalieren der Anreicherungskulturen und die Optimierung der Prozessparameter. Zudem erfolgt die Entwicklung der Technologie für notwendige Vorbereitungsschritte des Sickerwassers sowie die Auswahl, Charakterisierung und Optimierung von Substraten für eine passive Wasserbehandlung.

Kooperierende Partner

MindMontan ist Teil des recomine-Verbunds. In diesem Zusammenschluss kooperieren Unternehmen, wissenschaftliche Institutionen, Bildungseinrichtungen, Behörden und Nichtregierungsorganisationen aus der erweiterten Region des Erzgebirges. Gemeinsames Ziel ist es, innovative Lösungen für Altlasten aus dem Bergbau und Hüttenwesen zu entwickeln.

Die Projektpartner von MindMontan umfassen neben der Projektleiterin Jun.-Prof. Dr. Sabrina Hedrich und ihrem Team vom Institut für Biowissenschaften an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (TUBAF) auch die G.E.O.S Ingenieurgesellschaft mbH und den Förderverein Montanregion Erzgebirge e.V. Daneben sind weitere assoziierte Partner integraler Bestandteil des Projekts: Saxonia Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landschaft und Geologie, Landkreis Mittelsachsen, Landesdirektion Sachsen und Meyer Burger GmbH.

Vom Wissen zur Tat: Umweltbewusstsein mit MindMontan fördern

Ein essenzieller Aspekt von MindMontan umfassen die Öffentlichkeitsarbeit und die Bildung. Die durch dieses regionale Projekt angestrebte Bewusstseinsbildung zielt darauf ab, eine umfassende Akzeptanz der durchgeführten Maßnahmen und Technologien in der Öffentlichkeit zu erreichen. Darüber hinaus soll das Verständnis für Umweltprobleme anhand lokaler Flüsse und Oberflächengewässer gestärkt werden. Die Zusammenarbeit verschiedener Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlichen Sektoren soll die Bürgerinnen und Bürger für Umweltprobleme sensibilisieren und innovative Lösungsansätze vorstellen, wodurch sie aktiv an der Ideenfindung und Umsetzung teilnehmen können.

Wir laden Sie herzlich dazu ein, sich aktiv am Projekt zu beteiligen, indem Sie Kommentare hinterlassen, Fragen stellen und Anregungen geben. Ihre Mitwirkung ist für uns von unschätzbarem Wert, und wir danken Ihnen herzlich für Ihr Interesse an unserem Vorhaben.